Erziehungsphilosophie
Die Erziehungsphilosophie Natural Dogmanship® wurde vom niederländischen Hundefachmann Jan Nijboer ausgearbeitet und veröffentlicht. Sie hat zum Ziel eine artgerechte Hundeerziehung zu vermitteln und wird in diesem Sinne von ihm auch stetig weiter entwickelt. Was steckt dahinter?
Grundsätze bei Natural Dogmanship®
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Erziehen, nicht verziehen mittels Leckerli-Training, kein Instrumentalisieren
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Aufbau einer primären sozialen Beziehung
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Soziales Lernen steht im Vordergrund
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Kommunikation interpretieren und verstehen
Diese Grundsätze sind gerade in der Ausbildung zum Begleit- und Therapiehund von enormer Wichtigkeit, v.a. angesichts der Verantwortung gegenüber der Hunde, Patienten und Kinder.
Erziehung
Erziehung fängt damit an, sich in den zu Erziehenden hineinzuversetzen, sich z.B. Fragen zu überlegen wie: Welche biologischen Bedürfnisse hat mein Hund?
Warum tut mein Hund, was er tut? (z.B: ziehen an der Leine, notorisch Kläffen, Schattenjagen, sich selbst verletzen, Dinge zerstören, Aggression zeigen gegen andere Hunde, Menschen, Mofas, Autos.) Was möchte mein Hund? (wenn er z.B. mich anrempelt, anspringt, den Stock immer wieder vor die Füsse wirft.)
Wie kann ich meinem Hund als Beutegreifer an einer Aktivität Sinn vermitteln? (z.B. mit einer kontrollierten Ersatzjagd?)
Diese Fragen stellen wir uns selbstverständlich, wenn es um unsere Kinder geht. Warum nicht auch bei unserem Hunde(-kind)?
Erst wenn man diesen Schritt schafft, kann man beginnen, die Entwicklung des Hundes sozial zu beeinflussen.
Nach dem Grundsatz: Wer tut was mit mir, und was tut das mit mir?
Primäre soziale Beziehung mit meinem Hund ist das Ziel und heisst:
- Bedürfnisse kennen
- Gemeinsames Ziel/Ziele haben
- Räumliche Nähe gewährleisten
Eine primäre soziale Beziehung entsteht dadurch, dass man sich verstanden fühlt, eine gemeinsame Sprache spricht, gegenseitig auf Bedürfnisse eingeht; woraus sich dann ein Vertrauensverhältnis entwickeln kann.
Vertrauen wiederum ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Z.B. für die Therapie von Traumata, Angst, Unsicherheit, Aggression, Stress bis hin zur Autoaggression (selbstverletzendes Verhalten).
Beim Mensch ist das selbstverständlich - und bei unserem Hund?
Soziales Lernen ist:
- Erwerb von sozialen und emotionalen Kompetenzen und Entwickeln von Wahrnehmung, Kontakt und Kommunikationsfähigkeit.
- Entwickeln von Empathie, Kooperations- und Konfliktfähigkeit.
- ein lebensbegleitender Lernprozess (keine Methode), der flexibel ist, um auf neue Bedingungen und Gegebenheiten zu reagieren.
- eine Grundeinstellung, die möglichst früh gefördert werden sollte.
Bei sozialen Lebewesen (Mensch / Tier) ist das selbstverständlich! Muttertiere behelfen sich nicht mit Leckerli für die Erziehung. Das Lernen findet auch hier viel mehr im sozialen Kontext statt.
Kommunikation: bei Natural Dogmanship® haben sie die Möglichkeit,
- die Kommunikation des Hundes lesen zu lernen und zu interpretieren.
- die biologischen Bedürfnisse kennen zu lernen, zu respektieren und weitest gehend zu erfüllen.
Stellen Sie sich doch einmal die Frage, warum welches Verhalten gezeigt und geübt wird?
- Jagdspiel: Nur Rennspiel und blosse Lebensfreude?
- Territoriales Verhalten: Meist nicht gesellschaftsfähig, also nicht normal?
- Territorialspiel: Nur ein Raufspiel?
- Sexualität: Nicht vorhanden und wenn doch mit welchen Konsequenzen?
- Tatendrang: Nur Bewegungsbedürfnis?
- Schnuppern: Nur ein Grundbedürfnis?
Schlüpfen Sie einmal in die Rolle eines Wissenschaftlers und beobachten Sie mit gesundem Menschenverstand: Es ist interessant, lehrreich und macht Lust auf mehr.
Natural Dogmanship® bedingt vielfach ein Umdenken. Wenn man immer das tut, was man immer getan hat, bekommt man das was man immer schon hatte.
Ist Ihr Interesse über Kommunikation und Verhalten der Hunde geweckt? Gerne begleitet und unterstützt Sie Gynny-Dog.